Van der Poels Vierjahresplan geht nicht auf


Mathieu van der Poel muss seinen olympischen Traum auch verschieben. Foto: Archiv/Traian Olinici
Mathieu van der Poel muss seinen olympischen Traum auch verschieben. Foto: Archiv/Traian Olinici
27.03.2020 | Amsterdam (rad-net) - Mathieu van der Poel hat zugegeben, dass ihn die Verschiebung der Olympischen Spiele hart getroffen hat. Im Gespräch mit «Sporza» hat der Niederländer erklärt, dass die Austragung 2021 seinen Vierjahresplan durcheinander bringen würde, da er nach den Spielen in Tokio 2020 ursprünglich seine erste Grand Tour in Angriff nehmen wollte.

Der 25-Jährige plant seit Jahren die Olympischen Spiele in dieser Saison. Vor den Wettbewerben 2016 in Rio de Janeiro war Van der Poel noch nicht die Rennsensation, die er heute ist und hatte auch keine der Mountainbike-Erfolge, die er jetzt besitzt. Er war ein Cyclocross-Spezialist, ein ehemaliger Weltmeister in einer nicht-olympischen Disziplin, was ihn damals dazu inspirierte, eine olympische Disziplin in Angriff zu nehmen, um seinen Namen auch dort groß zu machen.

Nachdem der Profi die letzten drei Jahre damit verbracht hat, seine Fähigkeiten im Cross-Country auf das Level eines Europameisters zu bringen, der zudem drei Weltcups gewonnen hat, trifft ihn die Verschiebung seines großen Ziels hart: «Es ist wirklich unglücklich, dass die Spiele verschoben wurden. Aber ich kann die Entscheidung verstehen.»

Die globale Gesundheit gehe natürlich vor, doch sein schlechtes Gefühl bleibe, nachdem diese Entscheidung seinen Plan der letzten vier Jahre zerstört habe. «Es ist mental nicht einfach, wenn man die vergangenen vier Jahre auf etwas hingearbeitet hat, aber das gilt für jeden, der in dieser schwierigen Zeit auf ein Ziel hingearbeitet hat», beschrieb Van der Poel seine derzeitige Gefühlslage.

Zudem belaste den Fahrer von Alpecin-Fenix, dass es keine genauen Angaben zum weiteren Saisonverlauf gebe und er somit keinen neuen Plan erstellen könne: «Im Moment gibt es wenig Klarheit darüber, wann wir wieder Rennen fahren können. Ich werde weiter trainieren, aber ich kann natürlich keinen richtigen Plan erstellen. Trotzdem hoffe ich, dass manche Rennen planmäßig stattfinden.»

Van der Poel hat in den vergangenen Jahren seine Straßen- und Cyclocross-Karriere mit Mountainbike-Wettbewerben ergänzt. Nach den Olympischen Spielen hätte er sich jedoch vermutlich wieder stärker auf die Straßenrennen fokussiert. Nun hofft der Niederländer darauf, dass die nächste Saison normal verlaufen wird, nachdem in diesem Jahr die Klassiker aufgrund des Coronavirus abgesagt beziehungsweise verschoben wurden. «Ich selbst hoffe auf die gleiche Saison, damit ich die Klassik-Kampagne wie geplant zuerst beenden kann. Der einzige Nachteil ist, dass ich mich möglicherweise zwischen den Olympischen Spielen und einer Grand Tour entscheiden muss», blickt der Profi in die Zukunft 2021. Vorerst werde er auf jeden Fall weiterhin Mountainbike-Wettbewerbe fahren.

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