UCI Agenda 2022: Gleichstellung der Geschlechter als Schwerpunkt



22.06.2018 | Aigle (rad-net) - Das UCI Management Committee hat der Agenda 2022 zugestimmt, die als Schwerpunkt eine Reihe wichtiger struktureller Initiativen für die Gleichstellung der Geschlechter im Radsport enthält.

In der Agenda verspricht die UCI, bald einen strengen Verhaltenskodex durchzusetzen, der von allen Angestellten der UCI-Frauenteams unterschrieben werden soll und darauf abzielt, auf Belästigung aufmerksam zu machen. Es soll zudem eine Charta zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter im Radsport entwickelt und umsetzt werden, beginnend mit einer Politik zur Gleichstellung der Geschlechter und den Grundprinzipien für das Ziel, gleiche Bezahlung. Weitere Themen, die auf der Agenda stehen, sind die Gewährleistung der Gleichstellung der Geschlechter während der Siegerehrung und die Vergabe von gleichen Preisgeldern im Cross-Weltcup.

UCI-Präsident David Lappartient, sagte: «Die Agenda enthält entscheidende Initiativen zur Gewährleistung der Gleichstellung von Männern und Frauen, sei es Fahrerinnen, Mitarbeiterinnen des Verbandes oder jede andere Frau in unserem Sport. Es ist wichtig, dass wir alle in dieser Sache, die eine meiner größten Prioritäten genießt, zusammenarbeiten.»

Die Agenda skizziert mehrere Bereiche, die die Arbeitsbedingungen für Frauen im Radsport verbessern sollen. Der neue Verhaltenskodex wird Anfang 2019 durchgesetzt. Er soll das Bewusstsein für Belästigung, der Fahrerinnen ausgesetzt sein können, erhöhen. Das Dokument soll von allen Teams unterschrieben und zusammen mit den Registrierungsunterlagen des Teams an die UCI geschickt werden. Die UCI legte fest, dass die Nichteinhaltung des Verhaltenskodex im Einklang mit dem Ethikkodex der UCI zu Sanktionen führen wird.

Die UCI-Administration hat mehrere Monate an der Entwicklung einer neuen Charta zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter gearbeitet. Laut der Erklärung der UCI ist eine der ersten Maßnahmen, die Schaffung einer Gleichstellungspolitik innerhalb der UCI-Verwaltung. Das Ziel besteht darin, «gleiche, respektvolle und faire Behandlung für alle zu garantieren, insbesondere im Hinblick auf die Rekrutierung, und sicherzustellen, dass Männern und Frauen die gleichen beruflichen Chancen eingeräumt werden», so die UCI.

Der Sportverband wies auch darauf hin, dass die Charta Grundprinzipien enthält, nach denen die UCI, vermutlich innerhalb der Organisation, einen gleichen Lohn einführen möchte. Die Einführung eines Mindestlohns für den professionellen Radsport für Frauen wurde lange diskutiert, muss aber noch verwirklicht werden. Die Radsportlervereinigung CPA sagte, dass man bis 2019 ein Mindestlohn- und Stufen-System anstrebt. Der Mindestlohn für WorldTour- und Professsional-Continental-Fahrer sollte 2018 erstmals seit fünf Jahren steigen, während ein Mindestgehalt für Frauenteams nicht erwähnt wurde.

Das UCI Management Committee genehmigte mehrere Maßnahmen zur Gewährleistung der Gleichstellung der Geschlechter während der Siegerehrung bei den Weltmeisterschaften. Die Richtlinien erfordern eine UCI-Genehmigung für alle Outfits, die von Hosts und Hostessen getragen werden. Dies soll bereits ab der Straßen-WM 2018 in Innsbruck-Tirol (Österreich) in Kraft treten. Kürzlich gab es einen Vorstoß, Podiumshostessen bei den Siegerehrungen ganz zu verbannen, aber Lappartient sagte vor einigen Wochen, dass dies von der UCI nicht durchgesetzt werden wird. Er sagte, dass er sich der geschlechtsspezifischen Verzerrungen bewusst sei, aber man Kompromisse machen könne, um ein respektvolleres Protokoll zu haben, während die Traditionen des Radsports beibehalten werden.

Die UCI ging auch auf die Frage ungleicher Preisgelder bei Veranstaltungen ein und sagte, dass sie Änderungen im Cross-Weltcup vorgenommen habe, indem die gleichen Preisgelder für Männer und Frauen in den verschiedenen Klassements ausgezahlt werden sollen. Darüber hinaus würden die von den Organisatoren der Weltcuprennen gezahlten Preisgelder über drei Saisons hinweg, beginnend 2019/2020, allmählich steigen, mit dem Ziel, 2021/2022 «perfekte Parität» zu erreichen. Die UCI wird in der Saison 2020/2021 zudem einen Juniorinnen-Weltcup einführen. «Diese Entscheidung bedeutet, dass eine perfekte Gleichstellung der Geschlechter bei den Preisgeldern in allen Disziplinen und bei allen UCI-Wettbewerben erreicht wurde», heißt es in der Stellungnahme.


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