Swiss Bike Cup Muttenz: Frei beendet die Serie von Neff


Sina Frei (li.) war im Sprint schneller als Jolanda Neff. Foto: Erhard Goller
Sina Frei (li.) war im Sprint schneller als Jolanda Neff. Foto: Erhard Goller
20.08.2017 | Muttenz (rad-net) - Wieder ein Sprint um den Sieg, doch diesmal war es Sina Frei (jb Brunex Felt), die sich durchsetzte. Beim Swiss Bike Cup in Muttenz gewann Frei hauchdünn vor Jolanda Neff (Kross Racing Team) und kehrte damit die Reihenfolge aus dem Vorjahr um. Dritte wurde Alessandra Keller (Radon Factory Racing), während Nadine Rieder (AMG-Rotwild) als 13. ein überraschend starkes Comeback feierte.

In der fünften Runde blieben nach der Tempoverschärfung am einzigen Anstieg der Runde drei Protagonistinnen übrig. Sina Frei, Jolanda Neff und Alessandra Keller schlugen ein so hohes Tempo an, dass die Konkurrenz keine Chance mehr hatte, den Anschluss zu finden. Sie gingen gemeinsam in die Schlussrunde. Dort musste dann Keller Farbe bekennen und fiel zurück. Wie im Vorjahr fuhren Neff und Frei gemeinsam ins Reitstadion ein.

Doch Sina Frei hatte von 2016 gelernt. Diesmal hatte sie die erste Position inne und zog den Sprint auf der Pferderennbahn von vorne an. Jolanda Neff schaffte es auch aus dem Windschatten heraus nicht mehr an der 20-Jährigen U23-Europameisterin vorbei zu fahren und ihre Serie von 15 Siegen beim Swiss Bike Cup in Folge fortzusetzen.

«Mega stark», beglückwünschte Neff ihre Konkurrentin. Frei sprach von dem «taktischen Rennen», das sie erwartet habe. «Ich wollte diesmal von vorne zum Sprint kommen und es ist aufgegangen», sagte sie. «Voriges Jahr hat es mir nicht gereicht noch vorbei zu gehen. Aber ich hatte dieses Jahr auch ein größeres Kettenblatt aufgelegt. Das ganze Rennen über habe ich mich sehr gut gefühlt.»

Unter dem Trikot von Jolanda Neff zeigte sich an der linken Schulter ein kleines Polster. Die Verletzung, die sie sich bei einem Trainingssturz vor der Europameisterschaft in Italien zugezogen hatte, wurde mit einer Luxation des im Schultereck-Gelenk und angerissenen Bändern diagnostiziert. «Sechs bis acht Wochen», hätten ihr die Ärzte gesagt, würde es dauern, ehe sie das Gelenk wieder voll belasten könne. «Ich trainiere deshalb nur auf der Straße. Beim Ziehen und Drücken am Lenker habe ich Probleme. Deshalb bin ich heute alle entsprechenden Passagen langsam gefahren. Ich muss sagen, die Konkurrentinnen waren sehr fair und haben dort nicht attackiert. Sina hat jedenfalls sehr verdient gewonnen», erklärte Neff. «Ich hoffe, dass es im Val di Sole beim Weltcup schon besser geht und die WM, das sind dann genau sechs Wochen.»

Nadine Rieder bestritt ihr erstes Rennen seit der Knieverletzung, die sie sich beim Weltcup in Lenzerheide zugezogen hatte. In Muttenz, wo sie vor zwei Jahren überraschend gewonnen hatte, gelang Rieder ein starkes Comeback. «Ich konnte gar nicht einschätzen, wo ich stehe. Aber ich habe wieder zu trainieren begonnen und dachte, ich habe nix zu verlieren.» Sie hielt sich im Rennen auch nicht zurück, machte viel Führungsarbeit auf den Flachpassagen, um nach vorne zu kommen. «Mir war egal, ob ich mich kaputt fahre, ich wollte einfach aktiv fahren», so Rieder, die «froh» ist, dass sie die Saison doch noch nicht beenden musste. Mit 4:35 Minuten Rückstand auf Sina Frei (1:30:18) erreichte sie das Ziel des HC dotierten Rennens.

Hanna Klein (Superior Bikes) wurde 25. (+8:15). «Das Rennen hat alles, was ich nicht kann», schmunzelte sie über sich selbst. Sie hatte sich allerdings bereits an die Top 20 herangekämpft, als sie sich am Berg «eine blöde Linie» fuhr und vom Bike musste. Diese Lücke zu ihrer Gruppe konnte sie nicht mehr schließen und war fortan nur noch alleine unterwegs. Abgesehen von einer kurzen Zeit, als Linda Indergand (Focus XC) vorbeikam, die nach einem Kettenriss aus der Spitzengruppe zurückgefallen war. «Mir ist dann auch noch der Schnellspanner aufgegangen», so Klein. «Aber als Training war es okay, ich hoffe, dass es im Val di Sole noch mal gut geht.»


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