Pidcock MTB-Olympiasieger - Van der Poel nach Sturz raus


Thomas Pidcock holte Gold auf dem Mountainbike. Foto: Jasper Jacobs/BELGA/dpa
Thomas Pidcock holte Gold auf dem Mountainbike. Foto: Jasper Jacobs/BELGA/dpa
26.07.2021 | Izu (rad-net) - Tom Pidcock hat das Cross-Country-Rennen bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen. Nach einem starken Solo schnappte sich der Brite die Goldmedaille vor Matthias Flückiger (Schweiz) und überraschend David Valero Serrano (Spanien). Max Brandl wurde 21.

«Ich habe es noch nicht wirklich realisiert. Es war schon verrückt, dass ich Olympiateilnehmer geworden bin und habe mir vor dem Rennen gesagt, dass es schon etwas Besonderes ist, dass ich hier bin. Ich wusste, dass ich in guter Form bin, habe das aber noch in keinem Rennen zeigen können. Aber als das Rennen startete, wusste ich, dass ich in einer guten Position bin. Aufgrund der Hitze habe ich mich gar nicht so gut gefühlt, aber ich wusste, dass es den anderen nicht besser geht», sagte ein überwältigter Pidcock nach seinem Triumph.

Das Rennen wurde auf der trockenen und staubigen Strecke sehr schnell angegangen, wodurch sich das Feld sofort weit auseinanderzog. Alle Favoriten zeigten sich vorne. Bereits in der ersten Runde gab es einen großen Schreckmoment: Bei einem Sprung über einen Stein-Absatz überschlug sich mit Mathieu van der Poel einer der Favoriten und stürzte schwer, Pidcock konnte nur knapp ausweichen. Der Niederländer blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht sitzen, rappelte sich dann aber doch einige Zeit später wieder auf und fuhr weiter. Doch schließlich gab er das Rennen in der fünften Runde doch auf.

Das Feld blieb trotz des hohen Tempos relativ lange zusammen. In der zweiten Runde lagen noch rund zwölf Mann auf Medaillenkurs. Es waren vor allem die Schweizer Flückiger und Nino Schurter, Olympiasieger 2016 in Rio de Janeiro, die das Rennen animierten und die Konkurrenz unter Druck setzten. Dadurch entstand schließlich eine Fünfergruppe mit Flückiger, Schurter, Pidcock, Anton Cooper (Neuseeland) und Victor Koretzky (Frankreich).

Dann setzte sich auch der Brite an die Spitze der Gruppe und konnte schließlich in Runde vier von sieben gemeinsam mit Schurter ein Loch reißen. Doch die anderen Fahrer kamen noch einmal heran. Pidcock bestimmte weiter das Tempo, setzte sich wieder ab und bekam dieses Mal Gesellschaft von Flückiger. Dahinter bildete sich ein Verfolgertrio mit Schurter, Cooper und Koretzky, das um Bronze fuhr.

Flückiger hatte allerdings Probleme an Pidcocks Hinterrad zu bleiben und langsam aber sicher konnte der spätere Sieger einen Vorsprung herausfahren, der zwar noch langsam größer wurde, aber dennoch stetig anwuchs.

Bei den Verfolgern kam Ondrej Cink (Tschechien) heran und griff damit auch im Kampf um Bronze ein, schien einer der stärksten in dieser Gruppe zu sein. Doch in der vorletzten Runde erlitt er einen Hinterraddefekt, weit weg vom Materialdepot, und schied sichtlich enttäuscht aus.

Während Pidcock mit 20 Sekunden Vorsprung vor Flückiger gewann, schien man sich bei den Verfolgern etwas uneinig zu sein. Das Tempo wurde verschleppt und das ermöglichte Valero noch einmal heranzukommen. Als in der Schlussrunde Schurter angriff, konnte der Spanier mitgehen und hängte Schurter auf den letzten Metern sogar noch ab. Mit 34 Sekunden Rückstand überquerte David Valero Serrano als Dritter den Zielstrich.

Brandl kam 4:35 Minuten hinter dem Sieger als 21. ins Ziel. «Ich bin eigentlich ganz gut weggekommen, konnte meine Position halten. Zwei Runden lief es echt gut, dann musste ich an einer ungünstigen Position absteigen, habe Plätze verloren. Dann rissen die Gruppen auseinander. Trotzdem war ich stets motiviert, habe nicht aufgegeben und gekämpft. Am Ende wurde es dann sehr schwer», so Brandl nach dem Rennen. MTB-Bundestrainer Peter Schaupp ergänzte: «Eine Platzierung unter den besten 20 wäre schön gewesen, aber dazu hat nicht ganz gereicht. Für ihn war es auch ein Rennen, in dem er Erfahrung sammeln konnte für Paris in drei Jahren, wo er vorn mitfahren will.»

Manuel Fumic wurde 28. (+7:14). Im Ziel sagte er: «Ich hatte mir für mein letztes Olympisches Rennen mehr vorgenommen als ein 28. Platz. Aber es gibt so Rennen, da läuft es einfach nicht. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, habe in der Vorbereitung keinen Fehler gemacht und war in sehr guter Form. Aber ich bin schon in der Startrunde nicht richtig vorgekommen. Der Kurs war sehr selektiv, sehr kräftezehrend, und ich habe nicht wirklich meinen Rhythmus gefunden. Am Ende muss ich aber auch sagen, dass ich meine fünften Spiele auf einem guten Level beendet habe.»


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