MTB: Zweite Plätze für Küderle und Kurschat in Wetter


David Nordemann siegte in Wetter. Foto: Veranstalter
David Nordemann siegte in Wetter. Foto: Veranstalter
10.06.2018 | Wetter (rad-net) - Zum Abschluss des Ruhrbike-Festivals in Wetter/R. hat der Niederländer David Nordemann das Herren-Rennen gewonnen. Auf Platz zwei war Altmeister Wolfram Kurschat der beste Deutsche. Auch bei den Damen hatte mit Nina Küderle eine Deutsche das Nachsehen gegenüber einer Niederländerin. Dafür gab es bei den Junioren einen Heimsieg durch Leon Kaiser.

Elf Jahre nachdem Wolfram Kurschat (Kurschat Consulting) beim Gewinn des Deutschen Meistertitels 2007 zum letzten Mal in Wetter ein Rennen gefahren ist, gelang dem inzwischen 43-Jährigen bei seiner Rückkehr auf den Harkortberg ein starkes Rennen. Kurschat musste sich lediglich dem halb so alten niederländischen U23-Fahrer David Nordemann (CST Sandd American Eagle) geschlagen geben. Und das auch nur um zwölf Sekunden.

Für Kurschat war die lange Renndauer mit 1:44:23 Stunden Siegerzeit vermutlich kein Nachteil, denn der Ex-Meister, der nur zehn Minuten von der Rennstrecke entfernt aufgewachsen ist, konnte in den Runden sechs und sieben den Turbo zünden. Oder, im Gegensatz zur Konkurrenz, sein Tempo halten. So zumindest empfand es Kurschat selber. «Ich bin nicht ruckartig nach vorne gefahren, sondern einfach konstant», meinte er.

Da schob er sich von Position fünf auf zwei nach vorne und hatte auch David Nordemann eingangs der letzten Runde in Schlagdistanz. Der Niederländer wehrte sich aber erfolgreich und gewann das C2-dotierte Rennen. «Ich wollte mal ein bisschen forcieren, habe aber gleich gemerkt, dass es mir bei dem schwülen Wetter schummrig wurde. Eine Hauruck-Aktion hätte auch nach hinten los gehen können», so Kurschat.

Dass Wolfram Kurschat von hinten kommt, das ist für ihn eigentlich ein typisches Wettkampf-Muster. Doch in Wetter hatte das vor allem mit einem Ast zu tun, der sich in Runde zwei in seiner Schaltung verfangen hatte. So verlor er den Anschluss an die Spitze. «Ich dachte schon, jetzt ist das Rennen für mich vorbei», bekannte Kurschat. Doch er bekam sein Sportgerät wieder in Gang und war am Ende zufrieden.

Zwiehoff zwischenzeitlich mit Nordemann vorne
Zuvor war es Ben Zwiehoff (Bergamont) gewesen, der gemeinsam mit Nordemann Druck gemacht hatte. Das Duo hatte auch einige Sekunden Vorsprung herausgefahren, entscheidend war das aber nicht. Markus Schulte-Lünzum (Focus XC), der von Anfang an gut ins Rennen gefunden hatte, hielt sich an dritter Stelle.

Drei Runden vor Schluss ging zwischen Nordemann und Zwiehoff eine kleine Lücke auf, die der Niederländer dann sukzessive ausbauen konnte. Der Belgier Kevin Panhuyzen wurde schließlich Dritter vor Schulte-Lünzum und Zwiehoff.

Damen: Küderle schwinden die Kräfte
Bei den Damen war Nina Küderle lange Zeit auf Siegkurs, doch am Ende entschied die Niederländerin Aniek van Alphen (Kleur op maat) die Konkurrenz zu ihren Gunsten. Zu Beginn der letzten Runde ließ sie Nina Küderle (crossladen.cyclingteam mtb) stehen und rollte mit deutlichen 1:08 Minuten Vorsprung auf die Deutsche U23-Meisterin auf dem Cross-Rad über die Ziellinie.

Küderle erwischte keinen optimalen Start, doch dann kam sie rasch in Schwung. «Die ersten vier Runden liefen super», erklärt Küderle. Bis zur letzten Runde lag sie in Führung, doch dann schwanden die Kräfte und van Alphen zog vorbei. «Die steilen Berge haben viel Kraft gekostet», konstatierte die Laichingerin, «aber die Strecke ist schön und hat Spaß gemacht. Mit Platz zwei im Elite Frauen-Rennen bin ich sehr zufrieden und mit den 20 Weltranglistenpunkten natürlich auch.»

Dritte wurde mit Hannah van Boven (Mijnbadlivgiant) eine weitere Niederländerin, die aber schon 4:01 Minuten zurücklag.

Die eigentlich gemeldete Anne Tauber (CST Sandd American Eagle) sagte ihren Start kurzfristig ab. „Ich hatte diese Woche viel zu tun und war nicht ganz fit", erklärte die aktuell Weltcup-Gesamtvierte ihren Verzicht.

Junioren: Kaiser dominiert
Bei den Junioren ging Leon Reinhard Kaiser im Wissen um ein vergleichsweise kurzes Rennen sofort ein hohes Tempo. So bildeten in der zweiten Runde dann nur noch der Niederländer Tim van Dijk (Stappenbelt Specialized) und Kaiser die Spitzenformation.

«Dann habe ich in einem Anstieg eine kleine Lücke gehabt und bin eine Attacke gefahren», erzählt Kaiser, wie er den Dritten der UCI Junior Serie in Gränichen hinter sich ließ. Schnell hatte der Monheimer einen Vorsprung von 30 Sekunden und baute den «mit konstantem Tempo» auf bemerkenswerte 1:30 Minuten aus.

Niek Hoornsman wurde mit 1:52 Minuten Rückstand Dritter. Auf den Plätzen fünf und sechs landeten Jan Ole Zils (Essen-Steele, +2:03) und Lars Hemmerling (Lexware, +2:27).

Juniorinnen: Bundestrainer lobt Eydt und Roßberg
Im Rennen der Juniorinnen war bereits nach einer Runde das Klassement auf den ersten Plätzen gemacht. Die Niederländerin, die in Gränichen 15. war, übernahm die erste Position, Emma Eydt (Stevens MTB Racing) folgte ihr und auf Rang drei kurbelte Simone Roßberg (Bike Junior Team) durch ihr vielleicht bestes Rennen in dieser Saison. Nach drei Runden betrugen die Abstände 43 Sekunden zwischen Hartog und Eydt und 44 Sekunden zwischen Eydt und Roßberg. «Emma hat ihre Leistung von letzter Woche bestätigt und bei Simone sieht man aufsteigende Tendenz», urteilte Bundestrainer Marc Schäfer.

Vierte wurde Emma Blömeke (Head Ciclo) 2:44 Minuten zurück.


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