MTB-Weltcup: Schurter gewinnt Duell mit Kerschbaumer


Manuel Fumic erwischte in Val di Sole keinen guten Tag. Foto: Erhard Goller
Manuel Fumic erwischte in Val di Sole keinen guten Tag. Foto: Erhard Goller
08.07.2018 | Val di Sole (rad-net) - Weltmeister Nino Schurter hat beim Mountainbike-Weltcup im Val di Sole in Italien seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der Schweizer von Scott-Sram bezwang den Südtiroler Gerhard Kerschbaumer in einem packenden Finish nach 1:26:32 Stunden mit sechs Sekunden Vorsprung. Dritter wurde Mathieu van der Poel aus den Niederlanden mit 1:09 Minuten Differenz. Aus deutscher Sicht verlief der vierte Weltcup enttäuschend: Manuel Fumic belegte nur den 36. Platz.

Schon nach der 2,8 Kilometer langen Startrunde war klar: bei Manuel Fumic läuft es nicht wie gewohnt. Der Kirchheimer war nur 32. und er machte auch keinen Boden gut. Im Gegenteil. Er wirkte steif auf dem Rad, fiel auf Position 46 zurück und erst in den in der zweiten Rennhälfte ging es langsam etwas vorwärts. In der Schlussrunde fuhr er noch seine persönlich beste Rundenzeit, doch das half ihm dann auch nur noch auf Platz 36, 5:05 Minuten hinter Schurter. «Ich habe keinen Druck aufs Pedal bekommen», sagt er im Ziel. Ein wenig habe der Rücken gezwickt. «Das hat sich im Training bemerkbar gemacht, aber das war nur ein Detail. Es war einfach ein harter Tag für mich und ich habe gemerkt, dass ich nicht übers Limit gehen durfte. So habe ich mich halt durchgekämpft.»

Georg Egger (Obergessertshausen) war das halbe Rennen lang der beste Deutsche. Bis auf Position 36 hatte er sich nach vorne gekämpft. Doch der 23-Jährige konnte das Tempo nicht halten. «Mein Ziel war Richtung Top 25, so bin ich auch gefahren. Vielleicht habe ich ein wenig überzogen. Die letzten zwei Runden war nur noch Kampf, aber ist so weit okay», meinte er zu seinem 45. Rang (+6:54).

Martin Gluth (Freiburg) war auf Position 49 (+7:08) auch nicht da, wo er hinwollte. Er verbesserte sich zwar von Platz 74 nach der Startrunde noch deutlich, doch er hatte sich mehr vorgestellt. «Ich weiß nicht so recht, ich konnte einfach nicht so richtig fahren und habe die ganze Zeit gehofft, dass der Knoten platzt», so Gluth. Tat er aber nicht.

Im Kampf um den Sieg entstand ein ungewöhnlicher Verlauf. Erst zeigte sich der Italiener Luca Braidot an der Spitze und dann gab es eine frühe Attacke von Nino Schurter. «Ich habe gemerkt, dass Mathieu (van der Poel) am Berg Mühe hatte und habe attackiert. Meine Hoffnung war, dass Braidot mitgehen kann», erklärte Schurter zu dieser Situation. Doch Braidot konnte nicht und so hatte der Schweizer ganz schnell 25 Sekunden Vorsprung. Was ihn irritierte. «Ich dachte schon, oh, das war etwas früh um alleine zu fahren», so Schurter.

Er blieb auch nicht alleine. Es war jedoch nicht Short Track-Sieger Mathieu van der Poel, sondern ein weiterer Italiener. Der ehemalige U23-Weltmeister Gerhard Kerschbaumer macht insbesondere am Berg einen ganz eleganten Eindruck. Der 27-Jährige aus Südtirol löste sich aus der Verfolgergruppe, verringerte den Rückstand auf zehn Sekunden. So blieb es erst mal, bis sich Schurter entschloss nicht mehr mit Macht den Vorsprung zu verteidigen. Auch weil der vermeintlich größte Rivale van der Poel weit genug entfernt war.

Bis zur letzten Abfahrt blieben Schurter und Kerschbaumer zusammen. Dann griff Schurter an und ging als Erster in den Downhill. Auf diese Art hatte er in Val di Sole schon zweimal das Rennen für sich entschieden und so auch diesmal. Es war sein dritter Saisonsieg und der 29. Weltcup-Erfolg insgesamt. «Ich hätte es Kerschbaumer vor eigenem Publikum auch gegönnt. Aber versuchen musste ich es natürlich», sagte ein gelöster Nino Schurter, dem jetzt noch vier Siege zur Rekordmarke von Julien Absalon fehlen.

Henrique Avancini als erster Brasilianer auf einem Fünfer-Weltcuppodium als Vierter (+1:14) und der Schweizer Florian Vogel (+1:32) komplettieren die Siegerehrung.


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