Kein MTB-Weltcup im Val di Sole


Elisabeth Brandau auf der Strecke von Val di Sole. Foto: Archiv/Traian Olinici
Elisabeth Brandau auf der Strecke von Val di Sole. Foto: Archiv/Traian Olinici
04.06.2020 | Val di Sole (rad-net) - Das erste Event aus dem gerade erst aufgelegten Weltcup-Paket der Mountainbiker im September und Oktober fällt dem Kampf gegen die Corona-Pandemie zum Opfer. Das italienische Val di Sole muss den Weltcup vom 11. bis 13. September absagen, weil die Provinzregierung in Trentino das Verbot von Massenveranstaltungen bis zum 15. Oktober 2020 verlängert hat.

Als die UCI das dicht gedrängte (Ersatz-)Weltcup-Programm für September und Oktober veröffentlichte, gab es natürlich schon Menschen, die sich skeptisch äußerten, ob sich im Zusammenhang mit den Maßnahmen gegen das Coronavirus dieses Paket so tatsächlich würde umsetzen lassen.

Es wundert nicht, dass die erste Absage aus einem Land, respektive einer Region kommt, die mit am härtesten von der Pandemie betroffen ist. Die Provinzregierung von Trentino hat die Einschränkungen für Massenevents jetzt bis zum 15. Oktober verlängert und für die Organisatoren scheint ein Weltcup ohne Zuschauer keine Option gewesen zu sein. Maximal wären 1000 Zuschauer erlaubt gewesen und den Mindestabstand hätte man nicht garantieren können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Absage betrifft auch den Trial-Weltcup, der vom 24. bis 26. Juli hätte stattfinden sollen, und die Four-Cross-Weltmeisterschaften am gleichen Wochenende wie der Cross-Country- und Downhill-Weltcup.

Jetzt bereite man sich auf die Austragung der Weltmeisterschaften 2021 (25. bis 29. August) vor, schreiben die Organisatoren.

Während Val di Sole ein Event ohne Zuschauer nicht durchführen will (oder kann), beziehungsweise die Zahl der Teilnehmer an drei Disziplinen plus Betreuer so schon die vierstellige Marke erreicht hätte, bekundet man in Lenzerheide (4. bis 6. September) und Nove Mesto (29. September bis 4. Oktober), dass dies eine Option ist.

«Ja, Geisterrennen ohne Zuschauer sind ein Szenario, das aktuell diskutiert wird», antwortet Carmen Hartmann für Lenzerheide. «Ebenfalls eine Austragung mit beschränkter Zuschauerzahl. Oder noch besser, ohne jeglichen Einschränkungen. Alle drei Szenarien werden derzeit bearbeitet», schreibt die Medien-Verantwortliche auf Anfrage. Eine definitive Entscheidung würde Ende Juni 2020 fallen müssen, wenn die Schweizer Behörden über das weitere Vorgehen für Events ab September entscheiden.

Für Nove Mesto na Morave in Tschechien, das einen Doppel-Cross-Country-Weltcup ausrichten will, antwortet Organisations-Chef Petr Vanek: «Wir müssen diese Möglichkeit [der Austragung ohne Zuschauer, Anm. d. Red.], die hoffentlich nicht Wirklichkeit wird, diskutieren. Aber wenn es keinen anderen Weg gibt, werden wir das Event ohne Fans organisieren. Wir müssen mindestens einen Monat vorher Bescheid wissen, so dass wir die Aufbauteams für die Zuschauertribünen, das Podium, die LED-Walls zurückrufen können. Wir glauben aber, dass es so weit nicht kommt und Nove Mesto na Morave komplett [mit Zuschauern, Anm. d. Red.] stattfinden kann.»

Im Biathlon-Stadion haben sie bereits Erfahrungen mit einem Weltcup-Event ohne Zuschauer. Der Biathlon-Weltcup fand im Winter auch ohne Publikum statt. Das fand sich an den Zäunen dann aber doch – und ohne Sicherheitsabstand – immerhin zu Hunderten ein.

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