Gunn-Rita Dahle-Flesjaa verkündet Abschied - MTB-Legende fährt keinen Cross-Country-Weltcup mehr


Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat ihren Abschied von der Cross-Country-Bühne. Foto: Erhard Goller
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat ihren Abschied von der Cross-Country-Bühne. Foto: Erhard Goller
04.12.2018 | Hagen (rad-net) - Sie hat sich lange Zeit gelassen mit der Entscheidung, am vergangenen Wochendende hat sie ihre Entscheidung verkündet. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa wird keinen Cross-Country-Weltcup mehr bestreiten. Die norwegische Merida-Bikerin hat in ihrer mehr als 20-jährigen Weltcup-Karriere 30 Siege, sowie einen Olympiasieg und zehn Weltmeister-Titel geholt.

Die 45-Jährige ist ohne Frage die erfolgreichste Cross-Country- und Marathon-Mountainbikerin der Geschichte. Schon Anfang des Jahres hatte sie gegenüber rad-net.de angekündigt ihre letzte Weltcup-Saison zu bestreiten und danach eher Massen-Events besuchen, bzw. bestreiten zu wollen. Also vor allem Marathons, als Botschafterin des Sports und für die Bike-Marke Merida, der sie seit 16 Jahren verbunden ist.

Doch nachdem sie im Juli in Andorra, nach drei Jahren Sieges-Pause etwas überraschend, den 30. Weltcupsieg ihrer Karriere feiern konnte, kam sie noch mal ins Grübeln. Jetzt bleibt sie doch bei ihrem ursprünglichen Plan.

„Es fühlt sich in Ordnung an“, schreibt sie auf Instagram. „Ich werde weiter leidenschaftlich unseren Sport betreiben, die Liebe zum Mountainbike wird mich mein Leben lang begleiten. Ich werde weiter reisen...und meine Erfahrung und Motivation teilen.“

Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat 1996 in Kristiansand, Norwegen, ihr erstes Weltcup-Rennen gewonnen. Sie war also im Grunde über 22 Jahre eine Siegfahrerin, abgesehen von einer Babypause, als vor knapp zehn Jahren ihr Sohn Björnar auf die Welt kam. Für viele junge und auch inzwischen nicht mehr so junge Bikerinnen war Gunn-Rita Dahle-Flesjaa die prägende Figur. Erst jüngst sagte das etwa Lea Davison über die Norwegerin und auch Jolanda Neff äußert sich mit größtem Respekt.

Ihre stärkste Phase hatte Dahle-Flesjaa als sie aus dem Tief einer depressiven Phase 2001 zurückkehrte, 2002 in Zürich bei der EM ihren ersten internationalen Titel gewann und dann zwischen 2002 und 2006 viermal Weltmeisterin im Cross-Country wurde und 2004 zudem Olympiasiegerin. Sechsmal gewann sie das Regenbogen-Jersey im Marathon. Die 30 Weltcupsiege und vier Weltcup-Gesamtsiege sind ebenfalls Rekord.

Bemerkenswert: In der Saison 2018 verabschiedet sich mit ihr die dritte prägende Persönlichkeit von der Cross-Country-Bühne. Zuerst Rekord-Weltcupsieger Julien Absalon überraschend und plötzlich im Mai, dann Sabine Spitz im September und jetzt auch noch Dahle-Flesjaa.


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